Die Hirten

Die Hirten sind wie die Könige in unterschiedlichen Lebensphasen dargestellt und repräsentieren das einfache Volk. Ihre Gesichter erscheinen nicht weniger individuell und lebenserfahren als die von Caspar, Melchior und Balthasar. Nur Kleidung und Hirtenstock unterscheiden ihre Machart von ihrem herrschaftlichen Pendant.

Obwohl Hirten früher als arm und benachteiligt galten, erscheint ihnen der Engel des Herrn, um die Geburt Jesu zu verkünden. Sie sind die Ersten, die Gottes Sohn huldigen. Gott selbst wird in der Bibel als Hirte bezeichnet, da er den Menschen gegenüber fürsorglich und erbarmungsvoll ist. Und auch Jesus spricht von sich selbst als „guter Hirte“, der bereit ist sein Leben für seine Schafe zu geben.

Der alte Hirte Ausmalbild
Der knieende alte Hirte als der lebenserfahrende Anwalt der vergangenen Geschlechter und Verkörperung der Erlösungssehnsucht, er hat Ähnlichkeit mit Gott Vater
Mittleres Alter gilt als der tatkräftige Erwachsene, der zwischen den Genrationen steht und der Wirklichkeit entgegentreten kann.

Die Apfelmagd

Die Apfelmagd ist eine der wenigen weiblichen Figuren in der Krippenlandschaft. Mit einem Lächeln trägt sie einen Korb, der mit Äpfeln gefüllt ist. Der (Granat-)Apfel als solcher verweist einerseits auf den Sündenfall und gilt als Symbol der Verführung. Gleichzeitig ist in ihm auch die Hoffnung auf Erlösung enthalten. Er steht darüber hinaus für Fruchtbarkeit, Leben, Liebe und Ganzheit. Früher waren Äpfel im Winter eine Delikatesse, wurden zu Weihnachten verschenkt und an den Christbaum gehangen.

Blumenmädchen

Blumenmädchen und Hirtenjunge stellen in der Krippenlandschaft Vertreter der jüngeren Generation dar. Beide sind farbenfroh gekleidet. Das Mädchen trägt einen Korb, ganz ähnlich dem der Apfelmagd. Nur ist dieser mit Blumen gefüllt, die wie die Äpfel als Gabe für das Christuskind zu verstehen sind. Als Geschenk drücken sie Freude und Segen zur Geburt Jesu aus, haben aber auch eine religiöse Symbolik.

Hirtenjunge mit Flöte

Der Hirtenjunge wiederum bringt dem Jesuskind mit seiner Flöte ein Lied dar. Er selbst ist wie die übrigen Hirten mittellos, aber guten Willens dem Jesuskind eine Freude zu machen. Zudem kann die Musik als Mittel der Kommunikation mit Gott verstanden werden, als Lobpreis oder himmlischer Funke – wie sie auch in der Liturgie eine große Rolle spielt.