Die Bahnstrecke Oldenburg – Quakenbrück wurde mit mehreren Haltestellen 1875 fertiggestellt. Die größte Haltestelle war Quakenbrück. Hier befand sich ein Drehkreuz für das Wenden der Lokomotiven, eine ausgedehnte Gleisanlage, eine Wasserstation und eine Torfstation. Die Lokomotiven wurden wegen der viel teureren Kohle mit Torf beheizt. Als die Preise für Kohle fielen und der Anschluss von Quakenbrück über Osnabrück zum Ruhrgebiet 1876 erschlossen war, wurde Kohle als Heizmaterial benutzt. Eine einfache Fahrt von Cloppenburg nach Oldenburg kostete damals 1,23 Mark.
Höltinghausen blieb ein relativ kleiner Bahnhof, der 1894 einen Zwischenbahnsteig und 1913 eine Gleiserweiterung erhielt. Weichenwärter Dreyer war viele Jahre Stationsvorsteher. Ihm folgten Fuhrken und von Reeken.
1. Kl. | 2. Kl. | 3. Kl. | Militär | |
ankommende Personen | 0 | 172 | 1739 | 48 |
abgehende Personen | 0 | 1013 | 1527 | 62 |
1. Kl. | 2. Kl. | 3. Kl. | Militär | |
ankommende Personen | 0 | 30 | 1755 | 68 |
abgehende Personen | 0 | 30 | 1605 | 53 |
Einnahmen aus der Personenbeförderung 1876: 1639 Mark
Einnahmen aus der Güter- und Viehbeförderung 1876: 456 Mark
Da die Personen- und Güterbeförderung stark zugenommen hatte, wurde im Jahr 1900 das Bahnhofsgebäude mit einem Schuppen für die Lagerung von Gütern gebaut.
Ein Stellwerk wurde jeweils in Richtung Oldenburg und in Richtung Cloppenburg errichtet.
Die Verladung von lebenden Schweinen und Kühen erfolgte über eine Viehrampe, die einen Gleisanschluss hatte.
Der Bahnhof förderte die Ansiedlung von Industriebetrieben, schon 1899 siedelte sich der erste Industriebetrieb an. Die neuen Arbeitsplätze förderten die Entwicklung der Ortschaft Höltinghausen stark. Wichtig für die Landwirte war, dass sie nun den für den Acker dringend benötigten Kunstdünger vom Bahnhof Höltinghausen abholen konnten.
Ab 1970 wurde nach und nach der Betrieb eingestellt und am 1. Januar 1976 das Personal nach Ahlhorn versetzt. Der dortige Bahnhof übernahm dann die Tätigkeiten des Höltinghauser Bahnhofs. Das Bahnhofsgebäude ist heute noch vorhanden, aber als Station aufgehoben und verkauft. Auch der Zwischenbahnsteig ist verschwunden.
Eine Gleisanlage verbindet heute noch das deuka- Mischfutterwerk mit der Bahn.
Die Nord-West-Bahn nutzt heute das zweite noch vorhandene Gleis für den Begegnungsverkehr zweier Züge.
Bernd Grieshop
Quellen: Chronik der Gemeinde Emstek, 1987
Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland, 1975
Wikipedia
Auskunft des ehemaligen Bahnvorstehers Heiner Oellers