Dreilinden

Die jüngeren Dorfbewohner können sich nicht mehr an die mit drei Linden bestandene Kreuzung der Kirchstraße/ Hauptstraße/ Mühlenstraße erinnern.

Damals, vor 1960, gab es weder Straßennahmen noch breit ausgebaute Kreis- und Landesstraßen, weder Bürgersteige noch Straßenbeleuchtung.

Zwei Schmale (3,50m breite ), mit Klinkern gepflasterte Dorfstraßen, mit Straßengräben an den Seiten, führten auf die Verkehrsinsel mit den Lindenbäumen zu.

Das Bild zeigt die Baumgruppe vom Laing’schen Grundstück aus, mit dem Blick in die Kirchstraße und den Häusern Schnieders und Krieger. Es ist etwa 1960 aufgenommen worden, bevor die Bäume ab 01.10.1960 dem Straßenbau weichen mussten.
Damals wurde die Kreisstraße 168 (Kirchstraße) von 3,50m auf 7,00m verbreitert, die Straßenkanalisation und Bürgersteig angelegt.
Bis dahin suchte sich der Fahrzeugverkehr, der ja damals weitaus geringer war als heute und auch noch Pferdefuhrwerke einschloss, seinen gemächlichen Weg auf den Schmalen an Schlaglöchern reichen, 3,50m breiten Klinkerstraße, während Fußgänger und Radfahrer auf den schmalen Randwegen – so gut es ging – noch Platz fanden. Bei Regen und Schnee, sowie im Dunkeln, war das nicht ohne Gefahr. Es brannten nur vor einigen Geschäften, sowie zeitweise über der Kirchentür, Lampen.
Erst Ende der fünfziger Jahre wurde durch eine Bürgerinitiative Geld für eine Straßenbeleuchtung gesammelt, zu deren Einrichtung ein Drittel der Gesamtsumme aufgebracht werden musste.
Nach Installation der Straßenbeleuchtung durch den örtlichen Elektromeister Thie erstrahlten auch die Dreilinden abends im Licht.
Für viele Unternehmen waren die Dreilinden der Treffpunkt. Man traf sich eben bei Dreilinden.

Im Gedenken an die alten, 1960 gefällten, drei Linden pflanzte der Heimatverein später an drei Punkten am Rande der jetzt großen Straßenkreuzung neue Linden, so dass der alte und geläufige Name „ Dreilinden“ in seiner alten Tradition weiter leben konnte.

Als am 01.05.1966 Eduard und Anni Vocke an der Mühlenstraße eine Gaststätte eröffneten, nannten sie diese in Anlehnung an den gemütlichen Treffpunkt „ Dreilinden“. Als äußeres Zeichen pflanzten sie auf ihrem Grundstück vorm Gaststätteneingang drei Linden, die bis heute vom Ehepaar Vocke liebevoll gepflegt werden.

Quelle: Dr. med. S. Schnettler

 

 

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