Zu einer Dorfversammlung hatte kürzlich die Kirchengemeinde eingeladen, um dort über die Sanierungsbedürftigkeit der Höltinghauser Kirche sowie den geplanten Umbau der Friedhofskapelle zu informieren. Über 70 interessierte Personen war dazu ins örtliche Jugendheim gekommen. Der bekannte Fachmann für Kirchenrenovierungen, Architekt Theo Dwertmann aus Cappeln, stellte zunächst anhand von Bildern die Bau- und Sicherheitsmängel der Kirche vor. Beispielsweise sind ein Teil der Dachpfannen durchlässig und müssen neu versiegelt werden. Zusätzlich sind ein Großteil der Firstpfannen gerissen und müssen ausgetauscht werden. Auch die Verfugung des Außenmauerwerkes ist beschädigt bzw. durchlässig. Darüber hinaus müsse unter anderem noch die alte Elektrik mit Schaltkasten und Schalttableau ersetzt werden. Ein weiteres Problem sind die ungedämmten Heizungskanäle, die derzeit sehr hohe Energiekosten verursachen. Weiterhin sind auch die Fußböden und Glasbausteinwände der Seiteneingänge sehr marode sowie große Teile der hölzernen Kircheneinrichtung vom Holzwurm befallen.
Nach Auflistung der vielfältigen Mängel an der Kirche widmete sich der Architekt mit seinen Ausführungen der Friedhofskapelle. Hier stellte er fest, dass im derzeitigen Zustand eine würdige Abschiednahme nur schwer möglich sei. Er zeigte den Anwesenden einen Umbau des bestehenden Gebäudes auf, der sowohl eine Beerdigung im kleinen Kreis aus der Kapelle, als auch eine Nutzung als reine Aufbahrungs- und Abschiedsstätte mit Beerdigung aus der Kirche möglich macht. Durch den Übergang von Raumkühlung zur Sargkühlung könnte der jetzige marode Kühlraum aufgelöst und zur Vergrößerung der Friedhofskapelle genutzt werden. Am Beerdigungstage könnte der Verstorbene in diesem Fall in der Kirche aufgebahrt werden und die Trauergemeinde könnte witterungsunabhängig Abschied nehmen.
Durch die vorgestellte Neuplanung könnten künftig bei verbesserten Bedingungen erhebliche Kosten eingespart werden. Nach ersten Schätzungen des Architekten würden sich die Gesamtkosten auf ca. 600.000 Euro belaufen. Nach Abzug der Zuschüsse von der Gemeinde Emstek und dem Offizialat würde für die Bewohner bzw. Gläubigen ein Eigenanteil von etwa 30 Prozent verbleiben. Hierfür würde die Kirchengemeinde dann um entsprechende Spenden bitten. Nach einer regen Diskussion stimmten die Anwesenden einstimmig für die Durchführung der vorgestellten Pläne.