Am 15. Oktober 2017 übernehmen Erwin Arling und Monique Ringeling aus den Niederlanden, bisher wohnhaft in Herzlake/Emsland, von Werner und Margret Lüken die bekannte Gastwirtschaft mit Saalbetrieb an der Hauptstraße in Höltinghausen. Margret und Werner Lüken wollen den Ruhestand, nach Jahrzehnten Dienst hinter der Theke und im Saal, vom Herbst dieses Jahres an genießen. Sie verlieren den Betrieb aber nicht aus den Augen, da sie ihr neues Wohnhaus direkt angrenzend errichtet haben. Die Kinder haben sich beruflich anderweitig orientiert, so dass in der Familie eine Nachfolgeregelung nicht möglich war. Werner Lüken betonte, dass man beim Verkauf auch darauf geachtet habe, dass die künftigen Betreiber mit der Dorfgemeinschaft zusammenarbeiten und Gastwirtschaft und Saal für die Mitbürger und das Dorf weiterhin zur Verfügung stünden.
Ein anderer Interessent habe ganz andere Planungen gehabt. Deshalb sei man froh, diese Lösung gefunden zu haben.
Da „Lüken“ die letzte Gastwirtschaft und vor allem der einzige Saalbetrieb in Höltinghausen ist, hatten sich die örtlichen Vereine und Einrichtungen große Sorgen gemacht, ob und wie es nach der Übernahme weitergehen würde. Können wir unseren Schützenball oder Sportball hier im Saal noch feiern? Wie geht es mit dem plattdeutschen Theater in Höltinghausen weiter? Müssen wir zukünftig bei Beerdigungen die Kaffeetafel im Pfarrheim organisieren? Was ist mit Dorfversammlungen, Generalversammlungen und sonstigen größeren Treffen?
Um möglichst schnell und umfassend Klarheit darüber zu bekommen, was das neue Betreiber-Paar hier für die Zukunft plant, hatte Brudermeister Eduard Herzog von der Schützenbruderschaft die Initiative ergriffen und sich mit den neuen Betreibern in Verbindung gesetzt. Daraufhin fand jetzt eine gemeinsame Besprechung der Vertreter der Schützenbruderschaft, des Musikvereins, des Gesangvereins, des Theatervereins, des Sportvereins, des Heimatvereins und verschiedener weiterer Gruppen und der Kirche mit den neuen Betreibern im Gasthaus Lüken statt, um alle diese und weitere Fragen zu klären.
Monique Ringeling und Erwin Arling zeigten sich erfreut darüber, dass die Höltinghauser auf sie zugekommen seien und so ihre Verbundenheit mit der Gastwirtschaft und dem Saalbetrieb Lüken zeigten und ihr Interesse, diese Zusammenarbeit künftig möglichst auch weiterhin gemeinsam fortzuführen.
Unberührt davon, dass sich das neue Gastwirtspaar künftig eine intensivere Nutzung der Räumlichkeiten und eine ganze Reihe von neuen und abwechslungsreichen Angeboten vorgenommen hat, sagten Ringeling und Arling fest zu, dass sich in der Zusammenarbeit mit dem Dorf und seiner Bevölkerung auch künftig keine gravierenden Veränderungen ergeben werden. Man wolle in vollem Umfang die bisherige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzen. Sie zeigten sich sehr interessiert daran, dass hier auch künftig die Festveranstaltungen der Vereine stattfinden, die größeren Versammlungen der Vereine und Gruppen und der Dorfgemeinschaft, aber auch die Treffen von Vorständen und anderen Arbeitsgruppen.
Auch für die Durchführung der Kaffeetafeln bei Beerdigungen werde es bei der guten Tradition bleiben, dass die Nachbarschaften die Teilnehmer hier selbst bedienen könnten. Natürlich sei man auch stark daran interessiert, dass der Theaterverein hier weiterhin seine plattdeutschen Stücke aufführen könne. Die Bühne werde man auch für weitere Angebote herrichten und vergrößern, worüber die Theaterleute besonders erfreut waren.
Das Gespräch fand in sehr guter Atmosphäre statt, mal in plattdeutsch mit Hollandeinschlag und mal in hochdeutsch.
Neben allen diesen Aktivitäten sei aber auch geplant, dass man die Angebote an die Allgemeinheit der Bevölkerung im Umkreis wesentlich ausbauen und eine ganze Reihe von neuen Angeboten machen werde, um den Betrieb für die Zukunft wirtschaftlich gut und erfolgreich zu gestalten. Nach und nach werde es diese neuen Angebote geben. Dabei habe man auch alle Generationen im Blickpunkt, denn hier solle ein Treffpunkt entstehen und betrieben werden, der nicht nur für sie als Betreiber interessant sei, sondern für die ganze Bevölkerung der Umgebung.
„Umsonst Sorgen gemacht“, so in etwa lautete das Fazit der Teilnehmer/innen dieser äußerst offenen und angenehmen ersten Zusammenkunft mit den Neu-Höltinghausern im Gasthaus Lüken.